Hallihallo liebe Nossen´er,
es gibt bereits viele städtische Vorbilder was Insektenschutz und Bienenhilfen angeht, vielleicht könnte Nossen als Touristenstadt, die sie ja sein möchte, in dieser Sache mal nicht nur nachlaufen, sondern tatkräftig voranschreiten. Und nein, ein paar vorzeige Wiesen reichen nicht aus, um sich als gutes Beispiel zu vermarkten.
Das ganze kostet nicht mal (viel) Geld! Denn vieles erledigt sich von alleine in dem man Sachen einfach mal liegen lässt oder wachsen lässt. Also legen wir doch die Hände in den sprichwörtlichen Schoss und tun so etwas Gutes. Nein, wir reden hier nicht von den Aufgaben zur Sicherung des öffentlichen Raums. Sondern von Flächen die zwar öffentlich sind, aber eigentlich nicht genutzt werden und auch keine Gefahr darstellen, wenn sie mal nicht bis auf die Grasnarbe heruntergeschnitten werden.
Ok ein klein wenig Informationen, Vorbereitungen und dazulernen muss doch sein. Ein Beispiel: Fabrikstraße begrünter Straßenrand-Gehweg, hier würde sich eine Trockenwiese-Bienenfuttermischung anbieten. Dieses ist robust, nützlich, sieht gut aus und braucht so gut wie keine Pflege. Zudem wäre es eine 10-mal bessere Begrünung als hochwachsende Büsche, die die Sicht behindern und darum immer wieder beschnitten werden müssen, wie auf der Bismarckstraße.
Noch ein Beispiel/Frage: warum wird immer noch am Muldenufer herum gehäckselt? Viel zu breit sind da die Mähstreifen ebenso wie im Wald. Wer kommt auf die Idee im Wald so fette Wegränder zu mähen? Geäst zu verschneiten zum Schutz der Wandrer und Fahrradfahrer ist ok. Aber es ist ja wohl noch keiner über blühende Blumen und Gräser gestolpert oder durch diese verletzt worden. Weg-, Wald- und Flussränder sind für viele Tiere wichtig. Sie leben da, ihre Nahrung wächst da und auch ihre Kinder wachsen da auf.
Kennt ihr den Aurorafalter? Nein? Tja kein Wunder, der hübsche Falter taucht nur im Frühjahr auf an besagten Wald- und Wegrändern. Sein ganzes Leben spielt sich da ab, er braucht den Halbschatten und die nicht so hohen Pflanzen für seine Kinderstube. Im Mai legt er seine Eier an den Pflanzen am Weg- und Waldrand ab. Seine Raupen ernähren sich da und verpuppen sich auch da. Die Puppe des Falters ruht sage und schreibe 10 Monate an den Stängeln der Pflanzen die an den Wald- und Wegesrändern wachsen. Wenn diese denn stehen gelassen werden, WENN !!!
Fangen wir doch mal an etwas Fauler zu werden, das spart Gelder und es schafft Platz für andre Dinge, wie z.B. Gehwege reparieren, Sitzgruppen instandhalten oder auch mal darüber nachzudenken, wo man noch mehr Blumenwiesen/Bienenweiden schaffen kann.
Und bitte liebe Stadt Nossen, Ende September ist immer noch genug Zeit die Bäume zu verschneiten auf dem Markt. Gebt den Amselkindern/Ästlingen eine Change ihren Schutz behalten zu dürfen im dichten Geäst. Unser aller Leben hängt sicher nicht von hässlich kahlgeschorenen Straßenbäumen ab, den Amselkindern ihres schon.
euer Nossenblog-Team