Wer soll das Unterhalten?

Alle Kommunen, Gemeinden und Städte kämpfen heute mit dem Fakt, dass es hinten und vorne nicht reicht. Wenn aus diesem Grund mal wieder eine neue Touristenattraktion her soll, um die Kassen zu füllen, sollte man sich nicht nur Fragen: wer soll das bezahlen. Sondern auch: wer soll die Folgekosten bezahlen.

Gerade weil kein Geld in den Kassen ist, werden immer wieder Instandhaltung und Instandsetzung in Kommunen, Gemeinden und Städte vernachlässigt. Die Pflichten der Daseinsvorsorge und Instandhaltung der Infrastruktur werden ignoriert. Instandhaltungen und Instandsetzungen von Kindergärten, Schulen, Straßen, Brücken und so weiter werden immer wieder aufgeschoben. Diesen Fakt möchten wir in einer kleinen Serie in den kommenden Monaten beleuchten.

 

Nossen, der Blick vom Aussichtspunkt der BasteiNossen Touristenattraktion die Zweite:

Mit einem wunderbaren Blick über das Muldental und auf das Schloss von Nossen, wird die Bastei-Aussicht, in den Touristenblättern beworben. Auch der gemütliche Wanderweg, der zur Bastei-Aussicht führe, wird genannt. Was an Aussicht versprochen wird, ist wirklich phänomenal. Doch wie sieht es mit dem Weg und der Umgebung aus, die man bis zu diesem Ziel hinter sich lassen muss?

Nossen, zerstörte Treppe zum Aussichtspunkt BasteiMit dem Aufstieg am Gymnasium, bekommt man mit einem Schild den Hinweis, dass man sich auf ein gefährliches Abenteuer einlässt. Auf dem Schild wird darauf hingewiesen, dass man diesen Weg auf eigne Gefahr begeht und dieser ohne Winterdienst ist. Die kaputten, wackeligen und nicht mehr vorhandenen Stufen werden beim Aufstieg zu Stolperfallen, denen man Ausweichen muss. Ein vorhandenes desolates Geländer gewehrt kaum für Halt oder Sicherheit. Es stellt mehr eine Zusatzherausforderung dar, sich nicht an diesem zu Verletzen. Es fehlt eigentlich nur noch der große runde Felsen, der von Oben kommt und einen überrollen will. Dafür das dieser Weg, beworben wird und der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, ist dessen Beschaffenheit und Instandhaltung als grob fahrlässig und Gefährlich einzustufen.

Hat man dieses Abenteuer überlebt, steht man auf einmal auf einen Parkplatz, Hinterhof, Wäscheplatz? Unsicherheit kommt auf, hat man aus Versehen ein Privatgrundstück betreten? Nichts weist darauf hin, ob man hier Richtig ist oder wo es weiter geht. Keine Ausschilderung, keine Kennzeichnung, kein Weg, kein nichts. Wenn man sich dann doch traut über den Parkplatz, Hinterhof, Wäscheplatz und über eine Wiese zu laufen, lässt ein gemütlicher Waldweg einen hoffen, auf den richtigen Weg zu sein.

Nossen, abgebrannte Sitzecke Bastei 2017Juhu, geschafft, angekommen. Der Platz, den man betritt, ist aber im Gegenteil zur Aussicht ein Trauerspiel. Vor ein paar Jahren lud hier noch eine Sitzgruppe mit Tisch und einem Müllbehälter zum längeren verweilen ein. Aber schon damals kümmerte man sich nicht um die in die Jahre gekommene und durch die Zeit stark strapaziert Sitzgruppe mit Tisch und dem Müllbehälter. Nur ab und zu leerte der Wind den Inhalt des Müllbehälters und verteile den Inhalt über den Platz. Selbst als das Ganze im Frühjahr 2017 in Flammen aufging, geschah sehr lang nichts. Noch nicht einmal die Trümmer wurden entfernt und so begrüßte die schöne Bastei-Aussicht ihre Besucher den ganzen Sommer 2017 als Müllverbrennungsplatz. Erst als eine Spenderbank den Weg zur Bastei-Aussicht fand, kehrte wieder ein wenig Ordnung ein. Einen Tisch gibt es allerdings nicht mehr. Denn Müllbehälter der ab und zu vom Wind geleert wird, den gibt es aber noch.

Ob man sich nicht um die Touristenattraktion „Bastei-Ausicht“ aus finanziellen Gründen kümmert kann oder vielleicht die dafür Verantwortlichen sich beim Aufstieg einfach nur nicht die Knochen brechen wollen, bleibt bei diesem Abenteuer ein Rätsel. Aber klar ist, dass der Stadt offensichtlich diese Touristenattraktion am „Stuhlsitz“ vorbeigeht.